Sonntag, 13. Dezember 2015

11.12.15

So, mittlerweile, bin ich wieder zu Hause und auch wieder ausgeschlafen, also muss ich schnell mal noch den fehlenden Tag ergänzen.
Am Freitag morgen wurde schon um viertel 8 geweckt. In manchen Zimmern sah es zu diesem Zeitpunkt aus wie Bombenangriff. Bis zum Frühstück um 7.45 Uhr sollte so weit wie möglich gepackt und die Betten abgezogen sein. Dazu muss man immer wieder erklären, dass nur der Überzug auf den Flur muss, nicht aber Kissen und Decke selber...
Nach dem Frühstück und dem täglichen Kampf ums Lunchpaket gab es noch die Siegerehrung für die Werbespots und die Zimmerolympiade. War doch das beste Jungenzimmer mit 34 Punkten nur einen Punkt hinter dem besten Mädchenzimmer! Möglich sind übrigens 45 Punkte. Das schlechteste Jungenzimmer mit gerade mal zweistelliger Punktzahl durfte zur Belohnung beim großen M den Bus sauber machen...
Danach ging es weiter mit dem Packen und Aufräumen. Laut Plan sollten wir um 8.50 abfahrbereit sein, klappte natürlich nicht! Auch die Anweisung, ein Schüler müsse warten bis ein Lehrer das Zimmer abnimmt, wurde wie immer nicht von allen verstanden und so musste so manch einer nochmal die Skischuhe ausziehen und aufräumen kommen.
In einem Zimmer blieb ein Duschtuch übrig, das angeblich niemandem gehörte. Komisch, es war definitiv noch nass, also benutzt...
Irgendwann war das letzte Chaos beseitigt und wir starteten zu den letzten zwei Stunden auf der Piste. Meine Zweier-Snowboard-Gruppe hatte den Turmlift heute für sich allein, die anderen Gruppen fuhren alle irgendwo anders. Gegen elf setzte ich dann mein Steckenmädchen auf Entzug, sie musste ohne Fechtposition fahren und siehe da, es klappte und sie fuhr recht schöne Kurven. Kurz vor Ende kamen unsre Profis auch noch und wir rockten die letzten Pisten gemeinsam. Um zwölf war der Spaß dann leider zu Ende, es hieß Abschied nehmen vom Schnee und Saalbach, wir sehen uns nächstes Jahr wieder!
Es ging zurück zum Haus, Leihsachen abgeben (tatsächlich hatten alle Straßenschuhe mit) und ins Haus umziehen. Hieß für die Schüler im Tischtennisraum. Hieß auch, dass dort gefühlte fünf Paar Hausschuhe, drei Hosen und Skihosen und vieles, viele mehr liegen blieb, das auch auf Nachfrage meist niemandem mehr gehörte. Sogar eine ganze Skischuhtasche. Da stellte sich dann aber raus, die gehört ausnahmsweise einer Lehrkraft ;-)
Um halb 2 saßen dann alle im Bus und es ging ziemlich störungsfrei nach Hause. Im anderen Bus kotzte noch einer, das wundert bei der Verpflegung mit Chips und Schokolade aber wirklich niemanden. Im großen M wurde dieser Zustand dann noch verbessert, die Busse gesäubert (Zitat: "Die müssen das ja wirklich machen!" Tja, manche haben immer noch nicht kapiert, das wir angedrohte Konsequenzen umsetzen)
Um acht Uhr waren wir zu Hause. Alle hatten es geschafft, den Bus wieder in mehr oder weniger Urzustand zu versetzen. Nur eine Bank wieder nicht, da sah es aus wie Sau. Auf meine Nachfrage kamen Namen raus, die ich mir eigentlich hätte denken können. Immer die selben!!!
Kurze Zeit später waren alle Busse leer und alle Kinder abgeholt. Nur ein einzelnes Snowboard lag noch rum, dreimal dürft ihr raten. Ja, genau, das Kind, das schon nach dem 2. Tag aufgegeben hatte, aber ein eigenes Brett hat...
Mal schauen, ob es jemandem auffällt...
So, das wars, Skilager 2015 ist erledigt. Mal schauen, ob ich mal wieder von Viehhofen schreibe, sonst erst wieder im Sommer...

Donnerstag, 10. Dezember 2015

10.12.15

TLetzter echter Skitag. Die Elefanten schliefen, der Himmel war strahlend blau. Die meisten Kinder waren fit, auch die übrigen konnten davon überzeugt  werden, dass der Tag toll werden würde. Zu Hause bleiben kann ja eh keiner.
Also ging es ab auf die Piste, heute zum Turmlift. Das ist ein selbstschließender Sessellift am Übungshang, etwas steiler als gestern, aber durchaus machbar. Mit viel Respekt wurde der Lift angekuckt und dann souverän gemeistert. Auch die Skigruppen 3 bis 5 waren dort und wir hatten alle viel Spaß.
Drei ließen sich noch etwas mit Stecken halten, aber es wird. Leider bekam die Stimmung kurz vor der Mittagspause einen gehörigen Dämpfer. Ein Snowboarder kippte nämlich über die Talkante und knallte auf den Rücken und Hintern. Das wars dann. Die Hoffnung dass er wieder aufsteht wurde nicht erfüllt. Also schnell hin zu dem weinenden Kind, sah nicht so gut aus. Also ging es mit Akia und Krankenwagen zu unserem schon bekannten Krankenhaus nach Zell. Der Skilehrer mit dem besten Humor und den heilenden Händen durfte mit, es schien zu wirken. Nur eine Prellung und kurz darauf saß  das Kind schon wieder. Zum Glück.
Wir blieben auch am Nachmittag am Turmlift, auch die fortgeschrittenen Snowboarder kamen dorthin und gemeinsam schrubbten wir Pistenkilometer. Die letzten Knoten platzten. Ein Mädchen schaffte es dann endlich, Kurven zu fahren, aber nur, wenn sie den Skistecken in der Hand hielt. Kein Witz, egal, ob ich hinten dran hing oder nicht. Mit Stecken fechtend klappte es, ohne nicht! Viele waren traurig, als es nach Hause ging und freuen sich schon auf den morgigen letzten halben Tag.
Die Besprechung im Bus war wieder mal sehr amüsant, von kotzenden Kindern, kaputten Bindungen und lustigen Dialogen. Hier das Highlight aus der Alternativgruppe:
Leitwolf: "Nach der Schwimmhalle setzten wir uns in den Bus und fahren in die Jugendherberge."
Nicht-Hochleistungssportler-Schüler: "Ich würde lieber laufen."
Leitwolf: "Häh, warum?"
Nicht-Hochleistungssportler-Schüler: "Im Bus darf ich keine Chips essen!"
Zum Abendessen gab es nochmal ein Highlight für Schüler, Nudelsuppe,  Schnitzel mit Pommes und Eis. Danach wurde das Kicker- und Tischtennisturnier gar ausgespielt, bevor es zur legendären Werbespotpantomime ging. Schauspielerische Talente versteckten sich doch ganz gut! Nach diversen Siegerehrungen gab es die finale Ansage. Wer sich was beim Hansi ausgeliehen hat, muss Straßenschuhe mitnehmen oder in Socken hochlaufen. Geilste Frage: "Wenn wir unsre Sachen beim Sport-Gradel (in Selb) ausgeliehen haben, müssen wir dann auch Schuhe mitnehmen?"
Irgendwann waren dann alle Probleme geklärt, das wichtigste war, wie kann ich mein Handy noch aufladen? Dann ging es endlich mit einer dreiviertel Stunde Verspätung ins Zimmer. Bei der Zimmerkontrolle war ich dann heute nochmal in einem Jungengang, manchmal braucht man hier echt Gefahrenzuschlag, bin einmal echt fast erstickt! Das wird morgen noch ein großer Spaß bei der Zimmerabnahme...

Mittwoch, 9. Dezember 2015

9.12.15

Heute morgen hatten wir es endlich geschafft, Ziel erreicht: Es herrschte um halb acht noch Totenstille, tatsächlich schliefen die Elefanten noch friedlich in ihren Betten, wahlweise auch zu fünft auf dem Boden. Frühstück wie immer und noch routinierteres Fertigmachen zum Aufbruch. Alle waren pünktlich, alle Handschuhe, Helme und Liftkarten waren am Start. Der erste Snowboarder kapitulierte, es machte keinen Spaß. Mir würde es auch keinen Spaß machen, wenn ich die ganze Zeit blöd rumsitzen würde mit nassem Hintern. Gut, dass wir vorgewarnt hatten, dass es anstrengend wird und dass Knie und Hintern weh tun... Aber gut, ich werde niemanden zu seinem Glück zwingen.
Heute gingen meine neun Snowboarder mit mir auf unsre Piste, heute war es wirklich unsre Piste, wir waren fast allein. Bevor es losging musste ich nur mal wieder eine Bindung reparieren. Da die Schraube leider nicht nur locker war, musste ich aber erstmal meine eigene Bindung auf der Suche nach einer passenden zerlegen, die ich nicht so dringend brauchte... Alle rafften endlich, wie dieser gemeine Tellerlift funktioniert und auch runterwärts wurde es langsam besser und kurviger. Die Zeit rannte dahin und schon bald war es Mittag und wir mussten nach Hause.
Dank des Einsatzes eines jungen Herren war es danach verboten, Chips im Bus zu essen. Nachmittags ging es zum Alternativtag. Zur Auswahl standen Bogenschießen, Schneeschuhwandern und Schwimmen. Auch ein Besuch im Krankenhaus inklusive Gipsarm stand zur Auswahl... Die Alternativgruppe brach dafür zum Schnuppertag Skifahren auf. Ich war im Hallenbad und hatte eine recht ruhige und warme Zeit. Wir verloren keine Spindschlüssel und nahmen vermutlich auch alles wieder mit heim. Ein Schüler stellte den Tagesrekord im Rutschen auf. Ein anderer konnte diesen trotz großzügiger Shampooverwendung nicht knacken... Auf der Rückfahrt sammelten wir die Bogenschützen, ein, sie waren definitiv nasser als wir, denn es regnete.
Zur Dienstbesprechung im Bus gab es heute sogar ein kleines Rotkäppchen für mich.
Das Abendessen verlief absolut totenstill, alle wollten ihre Handys wieder. Sehr angenehm, nur 80 Dezibel im Schnitt... Also gab es die Handys und alle waren glücklich. Bis auf die beiden, die angeblich keine Handys mit hatten bzw. ein altes abgegeben hatten und verpetzt wurden. Die bekamen nämlich keines...
Nach der Handyzeit fand das Spieleturnier statt, von Uno über Tabu bis Eiermatsch war alles vertreten. Schnitt: 120 Dezibel, die App empfahl Ohrenstöpfel...
Um halb neun war der Spuk vorbei, es ging ins Bett. Ein paar Kinder schwächelten bei der Zimmerkontrolle ganz schön, so langsam bricht die Erkältungsseuche aus. Dafür schliefen alle ziemlich schnell und wir hatten unsre Ruhe.

Dienstag, 8. Dezember 2015

8.12.15

Auch heute riss mich eine Elefantenherde aus dem Schlaf. Auch meine Weckrunde war wenig erfolgreich, kein einziger schlief noch. Immerhin waren die Affen weg und ich bekam meine Banane zum Frühstück! Danach ging es schon ein wenig routinierter zu, Lunchpaket packen und durch den Skikeller, manch ein Schüler ist schon lernfähig. So saßen wir schon um viertel zehn im Bus Richtung Skigebiet.
Heute stand für die Snowboarder eine neue Herausforderung auf dem Plan, Liftfahren! Die ersten fünf, die schon etwas Erfahrung haben und schon Kurven fahren konnten, durften auch direkt damit starten und dann den restlichen Tag relativ frei fahren. Für die übrigen 12 stand erstmal Trockentraining auf dem Plan, immerhin handelte es sich um eine der fiesesten Liftarten überhaupt, den gemeinen Tellerlift! Dann gings an die Praxis und den restlichen Vormittag setzte ich Schüler auf Liftbügel. Der Liftmann hatte definitiv seinen Spaß, wenn ich fluchte und die Augen verdrehte, weil manche es einfach nicht mehr als 50m weit schafften. Bei den meisten platzte aber der Knoten nach und nach und immer mehr kamen immer weiter hoch, wo mein Kollege übernahm. Abwärts gings dann mit vielen Stürzen und wenig Kurven.
Gegen zwölf machten wir dann gemeinsam mit den Skianfängern Pause in der Sonne am Pistenrand. Viele waren aber gar nicht zu bremsen, auch die Skifahrer hatten immer mehr Spaß, seit das mit dem Liftfahren klappte. So ging es also am Nachmittag schnell weiter, viele waren nicht mehr zu bremsen. Zwei weitere Schüler fuhren inzwischen sicher mit Kurven den Berg runter. Nur vier bockten, sie schafften das Liftfahren nicht und wollten nicht weiter üben. Die anderen fuhren inzwischen selbständig ohne mich bis ganz hoch. Oben übernahmen wir zwei Lehrer dann noch einige zu Fuß führend oder auch nebenherfahrend. Ich bin mittlerweile überzeugt von meiner Skistocktechnik, wenn die Kinder ansatzweise wissen was sie tun. Dann muss ich nur hinterherfahren und sie fahren mehrere Kurven am Stück, teils schon mit einem schönen Tempo und ziemlich sturzfrei. Und für mich ist es weniger anstrengend als das ständige Hoch- und Runterlaufen. Alle Übenden kamen auch am Ende unses Skitages ziemlich selbständig den Hang runter. Bei einigen klappen erst so die Hälfte der Kurven, aber es wird. Nur die Pistenrandsitzer sitzen immer noch und warten darauf, dass ihr Snowboard alleine fährt. Echt schade, wir hatten sie im Vorfeld mehrfach darauf hingewiesen, dass es anstrengend würde. Übrigens nur Jungs, mal so am Rande... Der Rest war eher enttäuscht, wenn auch ziemlich platt, als es nach Hause ging. Heute hatte ich nicht so geschwitzt und fror daher bei der Dienstbesprechung auch mit Kaltgetränk nicht.
Bis zum Abendessen hatten wir alle einen super Tag, doch dann kippte die Stimmung. Trotz mehrfacher Anweisung, die Klappe zu halten und pantomimisch zu sprechen und unter Androhung der Höchststrafe wurde der Tischnachbar weiterhin angeschrien. Was dazu führte, dass unser Skikursleiter die Höchststrafe verhängte. Was das ist? Nun, weder ein Verweis,  auch meine Stunde früher ins Bett. Skifahrverbot auch nicht, nein, ganz einfach. Es gab nach dem Essen keine Handys! Das hättet ihr sehen müssen! Entsetzte ungläubige Blicke, das muss doch ein Scherz sein. Doch schnell kapierten sie, es ist uns ernst. Die meisten steckten es schnell weg und gingen zum Alltag über, für andere brach eine Welt zusammen! Heulende Kinder, die Info dass die Mütter zu Hause auch heulen, weil sie denken, dem Kind ist was passiert, wenn es nicht anruft usw.
An alle Eltern da draußen: Was denkt ihr eigentlich von uns Lehrern? Dass wir euch nicht informieren, wenn eurem Kind was passiert? Bitte, an alle die das hier lesen, Kinder schaffen das echt gut hier, egal ob mit oder ohne Handy. Erzählt ihnen nicht, wie sehr ihr sie vermisst und sagt ihnen, sie müssen oder dürfen nicht jeden Tag anrufen. Die glücklichsten Kinder gestern waren die, die gar kein Handy mit hatten und ein Mädchen, das meinte, sie sollte eh nur einmal anrufen, und das habe sie ja zum Glück schon hinter sich... Während also noch eine endlose Schlange die Telefonkabine belagerte, begann im Speisesaal der Spieleabend und im Keller wurden die ersten Vorrundenspiele des Kicker- und Tischtennisturniers ausgetragen.
Nach einer finalen Ansage bezüglich der Handys ging es dann ins Bett und schon deutlich schneller als die Abende zuvor kehrte Ruhe ein. Nur ein Aufschrei ging durch die Lehrerrunde als einer der Informatiklehrer kurzzeitig das Wlan der Lehrer deaktivierte. Ja, ich gebe es zu, wir sind auch nicht besser als unsre Schüler ;-) Aber wir wollten ja auch nur ganz wichtige Sachen erledigen: Wetter und Pisten für morgen checken, Cacherweihnachtsrätsel lösen, aber nicht die Mama anrufen ;-)

Montag, 7. Dezember 2015

7.12.15

Heute werde ich von einer Herde friedlicher Elefanten im zweiten Stock geweckt, die von einer Horde Kreischaffen verfolgt wird. Ein Hoch auf die Erfinder der Ohrenstöpfel, aber dem sind auch Ohropax nicht gewachsen. Aber immerhin, es war schon fast sieben Uhr... Um halb acht startete ich zur Weckrunde, völlig sinnlos, wenn ihr mich fragt. Beim Frühstück musste ich auf meine übliche Banane verzichten,  vermutlich waren die Affen schneller gewesen. An einem Prototypen wurde dann gezeigt, wie man ein Lunchpaket zusammenstellt, mit dem Hinweis, dass wir hier nicht beim Pausenverkauf sind und uns daher zivilisiert anstellen.
Kurz darauf startete der Kampf im Skischuhkeller: Skischuhe, die nicht aufgehen, Füße,  die nicht reinpassen, Jeans in den Schuhen, ... Und natürlich auch die im Zimmer vergessenen Handschuhe (ja, natürlich darfst du sie holen, aber Schuhe ausziehen!) Irgendwann schaffte es aber auch der blindeste bis vors Haus, wo die schnelleren schon festgefroren waren. (Memo fürs nächste Jahr: Prototyp zu Demonstrationszwecken...) Auf dem Weg den Berg hinunter zum Bus hätte man meiner Meinung nach schon Anhand des Lauftempos in Skischuhen die Gruppen einteilen können. Da fiel einem Schüler aus der Alternativgruppe ein, Skifahren wäre doch ganz nett, ob er denn noch wechseln könne. Immerhin merkte er, dass es schon etwas spät dafür sein könnte...
Wir mussten leider bis Hinterglemm fahren, unser Idiotenhügel hier hat noch zu wenig Schnee. Dort angekommen wurden wir aber auch schon von der Sonne begrüßt. Sie blieb bis zum Schluss bei uns, was mich ordentlich ins Schwitzen brachte. Während die Fortgeschrittenen zum Vorfahren gingen, übten wir Snowboarder erstmal das richtige Fallen. Macht später aber eh keiner so... Weiter gings mit Rollerfahren und erstem Gleiten mit Partner. Hier beschloss dann eine fremde Skigruppe, sie müsse am gleichen Platz üben, aber so, dass sich die Wege immer schön kreuzten. Zum Glück war wenig los, so dass wir etwas weiterziehen konnten. Bis zur Mittagspause konnten die meisten von uns dann halbwegs gut gleiten und mit einer Hand vom Partner auch bremsen.
In der Sonne aßen wir vor einem noch geschlossenen Lokal unse Lunchpakete, bevor wir uns ein etwas steileres Stück Piste suchten. Da war es super, dass bei der Funparkgondel zwar schon die Piste präpariert, aber noch kein Liftbetrieb war. Mit Partner und auch alleine gingen wir über zum Seitrutschen und dann weiter zum Kurvenfahren. Mit Hilfe von uns Lehrern klappte das bei den meisten recht gut, nach hundert Mal Rauf- und runterlaufen, wusste ich auch, was ich geschafft hatte. Während die ersten dann auch schon alleine starten konnten, hingen andere leider noch drin wie der berühmte Schluck Wasser in der Kurve.
Um drei fielen dann alle ziemlich nass oder nassgeschwitzt in den Bus zurück zum Haus. Da bei der Dienstbesprechung im Bus leider die besonderen Heißgetränke fehlten, ging ich direkt unter die heiße Dusche. Danach hatte ich ganz offensichtlich Sprechstunde, im 5-Minutentakt klopfte es. (Nein, ihr dürft jetzt nicht mehr Einkaufen gehen!)
Um sechs ging ich dann in den Speisesaal und wusste sofort,  was ich vergessen hatte: Ohrenstöpfel... zum Glück wurde kurz danach auf Indianersprache umgestellt. Danach gab es (endlich) die Handys. Wenn nicht gerade die klassischen Probleme wie kein Netz, kein Guthaben oder einfach zu doof auftraten, konnte also die Mama über alle Wehwehchen informiert werden. Daraufhin wechselten die ersten beiden Skifahrer in die Alternativgruppe. 80 Euro für den Skipass im A... Danach gab es in den Gruppen die Pistenregeln inklusive der Pistenführerscheinprüfung. (Und der Zettel kostet jetzt 80 Euro?!? Äh nee...)
Dann kehrte endlich so etwas wie Ruhe ein, zumindest mit viel Fantasie. Bei der Zimmerkontrolle gab es dieses Mal viel Süßes zur Bestechung und auch eine kleine Tanzvorführung.
Als auch das erledigt war, wurde es angenehmer. Irgendwann waren nochmal die Elefanten los, über unsrem gemütlichen Beisammensein wurde eine Spinne gesichtet. Dann war aber keiner mehr da und wir konnten über die sächsischen Unterschiede zwischen Kirsche und Kürsche diskutieren...

Sonntag, 6. Dezember 2015

6.12.15

Nachdem ich ja regelmäßig aus meinen Sommerurlauben berichte, habe ich nun beschlossen, euch auch mal an unseren "Skiurlauben" mit Anhang teilhaben zu lassen.
Um acht Uhr am Sonntag Morgen klingelt mein Wecker, eine Viertelstunde später sitze ich mit dem überlebenswichtigen Coffee to go im Auto. Zwanzig Minuten später bin ich an der Schule, wo schon kleine Menschenmassen stehen. Kurz nach mir trifft auch schon der erste Bus ein, der Kampf um die besten Sitzplätze beginnt, während circa 50 Eltern gleichzeitig versuchen, das Gepäck ihrer Kinder - teilweise für mehrere Wochen wie es scheint - ins Gepäckfach zu befördern. Dabei müssen manche auch überzeugt werden, dass es platztechnisch eher schlecht ist, die Skischuhe auf den Skiern zu verladen... Wir werden ein letztes Mal über sämtliche Krankheitsdiagnosen informiert, es fließen fast Tränen bei einer Diskussion, ob dem Kind nun auf der Busfahrt schlecht wird oder nicht und man wünscht uns so ziemlich alles von "Schönen erholsamen Urlaub" bis hin zu einem mitleidigen "Gute Nerven". Um zehn nach neun sitzen alle im Bus, niemand hat verschlafen oder sich im Abfahrtstag geirrt. Während sich die meisten Geschwisterkinder über die Abreise zu freuen scheinen, schwanken die Eltern zwischen schlecht versteckter Freude (bestimmt gingen ein paar Väter direkt zum Frühschoppen) und dem Gegenstück zu Heimweh.
Ziemlich ruhig ging es Richtung gelbes M bei Pfaffenhofen, nur bei Regensburg wurde im Tunnel schon mal DAS Lied geprobt. Beim Fresstempel angekommen machte es wie immer Spaß, per Ec-Karte zu bestellen und dann direkt an den Schülerschlangen vorbeizuziehen. Einen Notfall hatten wir jedoch dort, zumindest nach Aussage des betroffenen Schülers. Er hatte sein Handy im Bus vergessen, müsse dieses aber doch ganz dringend aufladen...
Eine Stunde später ging es weiter, hatten doch alle kapiert, dass man nichts mit in den Bus nehmen darf! Nach einem kurzen Toilettenstopp und einer eher lustigen Begegnung mit einem selbsternannten Hilfssheriff näherten wir uns auch schon österreichischem Territorium. Die Schüler wurden über die Ausweiskontrolle per Lichtschranke informiert und kurze Zeit später hingen alle Kinder am rechten Busfenster, um ihre Ausweise oder ersatzweise Krankenkassenkarten zu präsentieren. Im Notfall wurden auch 5 Euro akzeptiert,  die uns als zahlungskräftige Touristen auswiesen.
Gegen halb vier kamen wir an unsrer Unterkunft an, nach etwas Suche konnte jedes Kind einen Koffer finden und die Zimmer wurden bezogen.
Ein Teil machte sich auf zum Skiverleih, der Rest packte schon mal aus. Kurze Zeit später sortierte ich den Skikeller. Ich fand ein Snowboard quer auf den Skischuhhaltern. Die Schuhe hingen dafür dort, wo die Ski abgestellt werden...
Im Anschluss gab es die obligatorische Ansage im Speisesaal, alle üblichen lebenswichtigen Fragen wurden gestellt (Wann bekommen wir die Handys war eine der wichtigsten) Dann gab es Abendessen, wo die ersten Tränen flossen, weil die Wunschsitzordnung nicht zustande kam. Es war lecker wie immer. Backerbsensuppe, Spaghetti und Schokomuffins. Leider glaubten mir nur die wenigsten, dass diese absolut nicht schmecken und sie sie lieber den Lehrern überlassen sollten...
Im Anschluss wurden die Handys eingesammelt  ("darf ich auch den Akku mit abgeben,  dass es lädt?!?") und das Liftpassgeld bezahlt. Nur ein Kind konnte mich leider nicht finden. Unwahrscheinlich, dass ich mich hinter der Traube aus seinen Klassenkameraden befinden könnte...
Nachdem auch das erledigt war, ging es los zur legendären Nachtwanderung. Vor dem Haus fanden wir auch schon die ersten zitternden Mädchen, die österreichischen Krampusse haben sie erschreckt...
Die Fackeln wurden entzündet, die ersten Kinder drohten, in Flammen aufzugehen. Los ging es auf unsere kleine Runde. Wieder zurück wurde das Fehlen einer Brille bemerkt... Tatsächlich wurde diese wiedergefunden. Zurück im Haus ging es ab ins Bett. Es erfolgte die obligatorische Zimmerkontrolle mit Zimmerolympiade mit Punkten auf Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Geruch und Kreativität. Naja, oder auch weniger Punkten...
Endlich konnte der entspannte Teil des Abends beginnen, dachten wir. Na gut, wir hatten noch drei Nahtoderlebnisse in diversen Zimmer, dann kehrte Ruhe ein. Nee, auch falsche Formulierung. Aber wir konnten so tun, als ob. Und mit ein paar Bierchen und der Jausernplatte wurden einige lustige Skilagerepisoden ausgetauscht, bevor einer nach dem anderen ins Bett purzelte.