Sonntag, 6. Dezember 2015

6.12.15

Nachdem ich ja regelmäßig aus meinen Sommerurlauben berichte, habe ich nun beschlossen, euch auch mal an unseren "Skiurlauben" mit Anhang teilhaben zu lassen.
Um acht Uhr am Sonntag Morgen klingelt mein Wecker, eine Viertelstunde später sitze ich mit dem überlebenswichtigen Coffee to go im Auto. Zwanzig Minuten später bin ich an der Schule, wo schon kleine Menschenmassen stehen. Kurz nach mir trifft auch schon der erste Bus ein, der Kampf um die besten Sitzplätze beginnt, während circa 50 Eltern gleichzeitig versuchen, das Gepäck ihrer Kinder - teilweise für mehrere Wochen wie es scheint - ins Gepäckfach zu befördern. Dabei müssen manche auch überzeugt werden, dass es platztechnisch eher schlecht ist, die Skischuhe auf den Skiern zu verladen... Wir werden ein letztes Mal über sämtliche Krankheitsdiagnosen informiert, es fließen fast Tränen bei einer Diskussion, ob dem Kind nun auf der Busfahrt schlecht wird oder nicht und man wünscht uns so ziemlich alles von "Schönen erholsamen Urlaub" bis hin zu einem mitleidigen "Gute Nerven". Um zehn nach neun sitzen alle im Bus, niemand hat verschlafen oder sich im Abfahrtstag geirrt. Während sich die meisten Geschwisterkinder über die Abreise zu freuen scheinen, schwanken die Eltern zwischen schlecht versteckter Freude (bestimmt gingen ein paar Väter direkt zum Frühschoppen) und dem Gegenstück zu Heimweh.
Ziemlich ruhig ging es Richtung gelbes M bei Pfaffenhofen, nur bei Regensburg wurde im Tunnel schon mal DAS Lied geprobt. Beim Fresstempel angekommen machte es wie immer Spaß, per Ec-Karte zu bestellen und dann direkt an den Schülerschlangen vorbeizuziehen. Einen Notfall hatten wir jedoch dort, zumindest nach Aussage des betroffenen Schülers. Er hatte sein Handy im Bus vergessen, müsse dieses aber doch ganz dringend aufladen...
Eine Stunde später ging es weiter, hatten doch alle kapiert, dass man nichts mit in den Bus nehmen darf! Nach einem kurzen Toilettenstopp und einer eher lustigen Begegnung mit einem selbsternannten Hilfssheriff näherten wir uns auch schon österreichischem Territorium. Die Schüler wurden über die Ausweiskontrolle per Lichtschranke informiert und kurze Zeit später hingen alle Kinder am rechten Busfenster, um ihre Ausweise oder ersatzweise Krankenkassenkarten zu präsentieren. Im Notfall wurden auch 5 Euro akzeptiert,  die uns als zahlungskräftige Touristen auswiesen.
Gegen halb vier kamen wir an unsrer Unterkunft an, nach etwas Suche konnte jedes Kind einen Koffer finden und die Zimmer wurden bezogen.
Ein Teil machte sich auf zum Skiverleih, der Rest packte schon mal aus. Kurze Zeit später sortierte ich den Skikeller. Ich fand ein Snowboard quer auf den Skischuhhaltern. Die Schuhe hingen dafür dort, wo die Ski abgestellt werden...
Im Anschluss gab es die obligatorische Ansage im Speisesaal, alle üblichen lebenswichtigen Fragen wurden gestellt (Wann bekommen wir die Handys war eine der wichtigsten) Dann gab es Abendessen, wo die ersten Tränen flossen, weil die Wunschsitzordnung nicht zustande kam. Es war lecker wie immer. Backerbsensuppe, Spaghetti und Schokomuffins. Leider glaubten mir nur die wenigsten, dass diese absolut nicht schmecken und sie sie lieber den Lehrern überlassen sollten...
Im Anschluss wurden die Handys eingesammelt  ("darf ich auch den Akku mit abgeben,  dass es lädt?!?") und das Liftpassgeld bezahlt. Nur ein Kind konnte mich leider nicht finden. Unwahrscheinlich, dass ich mich hinter der Traube aus seinen Klassenkameraden befinden könnte...
Nachdem auch das erledigt war, ging es los zur legendären Nachtwanderung. Vor dem Haus fanden wir auch schon die ersten zitternden Mädchen, die österreichischen Krampusse haben sie erschreckt...
Die Fackeln wurden entzündet, die ersten Kinder drohten, in Flammen aufzugehen. Los ging es auf unsere kleine Runde. Wieder zurück wurde das Fehlen einer Brille bemerkt... Tatsächlich wurde diese wiedergefunden. Zurück im Haus ging es ab ins Bett. Es erfolgte die obligatorische Zimmerkontrolle mit Zimmerolympiade mit Punkten auf Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Geruch und Kreativität. Naja, oder auch weniger Punkten...
Endlich konnte der entspannte Teil des Abends beginnen, dachten wir. Na gut, wir hatten noch drei Nahtoderlebnisse in diversen Zimmer, dann kehrte Ruhe ein. Nee, auch falsche Formulierung. Aber wir konnten so tun, als ob. Und mit ein paar Bierchen und der Jausernplatte wurden einige lustige Skilagerepisoden ausgetauscht, bevor einer nach dem anderen ins Bett purzelte.

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